Im Jahr 1964 wurde die Friedrich von Bodelschwingh-Kirche gebaut. Schon bald fanden sich in der jungen Gemeinde singfreudige und Musik liebende Menschen zusammen. Aus wenigen wurden mehr und schließlich viele. Die Bodelschwingh-Kantorei wurde eine Institution in Lübeck. Die KantorInnen und OrganistInnen kamen zumeist direkt von der Musikhochschule Lübeck und waren im Schnitt drei Jahre in der Bodelschwingh-Gemeinde tätig. (Martin Bruchwitz, Neithardt Bethke, Ortrun Clauss, Thea Schmidt). Bärbel Barschkies-Miura übernahm die kirchenmusikalische Arbeit 1976 und blieb bis 2012. Danach ging das Karussell der Chorleiter weiter mit Simon Schumacher, Andrej Naumovich, Rebecca Poesch und Felix Renner. Jetzt ist die Kantorei in den guten Händen von Sven Fanick.
Die Bodelschwingh-Kantorei war sehr bald zu einem engagierten Ensemble zusammengewachsen, das sich mit großer Hingabe und Liebe dem reichen Schatz der musica sacra widmet, sowohl der a cappella Musik aller Stilepochen (Josquin, Schütz, Bach, Brahms, Mendelssohn-Bartholdy, Bruckner, der Lübecker Komponisten: Hugo Distler, Manfred Kluge, Walter Kraft, u.a.) als auch Werken mit Orchester, wie z. B. Bachkantaten, Bachs Johannes-Passion, Mozart-Requiem, Brahms-Requiem, Fauré-Requiem, Messen (von Schubert, Bruckner, Stravinsky) Haydns Schöpfung, Mendelssohns Elias, Manfred Kluges De Salvatore Mundi u.a.).
Schöne und interessante Chor- und Konzert-Reisen in viele europäische Länder (Frankreich, Italien, Belgien, Dänemark, Schweden, Finnland u.a.) vertieften die Chorgemeinschaft und brachten reiche, freundschaftliche Begegnungen mit Menschen in den besuchten Ländern. Chöre sind oft wie große Familien, getragen und beseelt von dem unerschöpflichen Reichtum in der Musik. Denn im Singen sind wir mit Leib und Seele ganz bei uns und darüber hinaus verbunden miteinander durch die Kraft der Musik. Dies zu übertragen auf hörende Menschen im Gottesdienst, bei Konzerten oder Festen ist ein großes Glück.